Projektbeschreibung
Übersicht
Projekt »Safe Clubs«
Projektlaufzeit: 01/2022 – 12/2024
Das Projekt stellte eine Fortführung des Projekts »Safe Sport« dar und hatte zum Ziel, die dort herausgearbeiteten empfohlenen Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt mittels verschiedener Zugänge in Sportvereinen zu etablieren. Die drei wichtigen Handlungsfelder im Umgang mit sexualisierter Gewalt - Analyse, Prävention und Intervention - wurden im Projekt in verschiedenen Teilprojekten abgedeckt.
Das Projekt beschäftigte sich mit folgenden Schwerpunkten:
- Ermittlung von Risiko- und Schutzfaktoren für sexualisierte und interpersonale Gewalt
- Vereinsanalyse und Entwicklung organisationsspezifischer Schutzprozesse
- Empowerment Klima als Schutzfaktor gegen interpersonale Gewalt
- Erstellung und Evaluation von Workshops und – Materialien zum Empowerment von Athlet*innen
- Durchführung von Schulungen zur Prävention sexualisierter und interpersonaler Gewalt
- Entwicklung von Handlungswissen zur Intervention bei Ansprechpersonen für Kinderschutz
- Integration der Projektergebnisse sowie Erstellung und Umsetzung von Transferprodukten
Projektbeschreibung
Ausgangspunkt
Sexualisierte und interpersonale Gewalt im Sport sind in den letzten Jahren immer wieder in den Medien präsent geworden. Athlet*innen prangern Missstände in ihren Trainingsgruppen und zum Teil in ihrer Sportart allgemein an. Im Rahmen von Studien konnte festgestellt werden, dass Athlet*innen sexualisierte Gewalt häufig im Kontext eines Sportvereins erfahren, es dort jedoch an der Umsetzung von Schutzkonzepten mangelt. Viele Vereine und Verbände verunsichert insbesondere der Umgang mit Verdachtsfällen.
Ziele des Projekts
Das Projekt »Safe Clubs« stellt eine Fortführung des Projekts »Safe Sport« dar und hat zum Ziel, die dort herausgearbeiteten empfohlenen Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt mittels verschiedener Zugänge in Sportvereinen zu etablieren. Es werden drei wichtige Handlungsfelder im Umgang mit sexualisierter Gewalt in fünf Teilprojekten abgedeckt: Analyse, Prävention, Intervention. Alle im Projekt entwickelten Materialien und Konzepte werden bei Projektende über die beteiligten Praxispartner*innen Deutsche Sportjugend sowie verschiedene Landessportbünde allen Sportvereinen in Deutschland zur Verfügung gestellt. Vereine in Deutschland sollen dadurch bei der Entwicklung von nachhaltigen Strategien für den Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen sexualisierte Gewalt im Sport unterstützt werden. So trägt das geplante Projekt unmittelbar zur Prävention von sexualisierter Gewalt im organisierten Sport in Deutschland bei.
Teilprojekte
Das Verbundprojekt gliederte sich in fünf Teilprojekte (siehe Abbildung 1), in denen die drei Handlungsfelder Analyse, Prävention und Intervention im Umgang mit sexualisierter Gewalt abgedeckt wurden. Alle drei Verbundpartner*innen leiteten verschiedene Teilprojekte: Die Verbundleitung und Federführung für die Teilprojekte 2 und 5 lag bei Dr. Jeannine Ohlert am Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln, die Leitung für die Teilprojekte 1 und 4 lag bei Prof. Dr. Bettina Rulofs am Institut für Soziologie und Genderforschung der Deutschen Sporthochschule Köln und die Leitung für das Teilprojekt 3 lag bei PD Dr. Marc Allroggen in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm.

Die verschiedenen Teilprojekte ergänzten sich gegenseitig und trugen alle zur gemeinsamen wissenschaftlichen Zielstellung des Verbundvorhabens bei. Im Sinne eines umfassendes Konzeptes zur Veränderung einer Vereinskultur wurden in den Handlungsfeldern verschiedene zentrale Akteur*innen eines Sportvereins eingebunden. Alle Teilprojekte hatten gemein, dass die überwiegend ehrenamtlich geführten Sportvereine in Deutschland als pädagogische Institutionen die zentrale Zielebene darstellten. Diese Vereine sollten von allen Maßnahmen profitieren, die im Vorhaben entwickelt wurden. Innerhalb der Vereine stand dabei der Schutz der Kinder und jugendlichen Athlet*innen sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport im Vordergrund.
In Teilprojekt 1 wurde das Handlungsfeld der Analyse in den Fokus genommen, indem gemeinsam mit ausgewählten Vereinen Risikoanalysen zu sexualisierter Gewalt durchgeführt und darauf basierend Schutzprozesse entwickelt werden. Teilprojekte 2 und 3 waren im Handlungsfeld der Prävention angesiedelt und beinhalteten die Entwicklung, Durchführung und Evaluierung von Workshops für Athlet*innen, Trainer*innen, Eltern sowie Funktionär*innen/Vereinsmitarbeiter*innen zum Thema Empowerment von Athlet*innen. Weiterhin wurden in Teilprojekt 4 im Rahmen des Handlungsfeldes der Intervention konkrete Hilfestellungen für Ansprechpersonen zum Kinderschutz in den Landessportbünden/-jugenden und Vereinen entwickelt. Diese sollten dazu dienen, Vereine bei Verdachts-/Vorfällen besser unterstützen zu können. Im fünften und letzten Teilprojekt wurden konkrete Transferprodukte für Sportvereine aus allen vorab stattfindenden Teilprojekten entwickelt. Bei Projektende wurden diese über die beteiligten Praxispartner*innen allen Sportvereinen in Deutschland zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden diese Transferprodukte mittels eines Abschlusssymposiums an die Sportpraxis vermittelt.
Die Umsetzung aller Teilprojekte wurde durch unsere Praxispartner*innen unterstützt.